Lasst uns dem «Blas-Wettbewerb» und ähnlichen Veranstaltungen ein Ende setzen!

Lasst uns dem «Blas-Wettbewerb» und ähnlichen Veranstaltungen ein Ende setzen!

Eines der grössten Bordelle im Mittelland hat einen Wettbewerb durchgeführt. Der «Sex-Park» in Oberentfelden AG führt seit 2012 die «legendäre Blowjob-Meisterschaft» durch.

Diese Meisterschaft ist ein Skandal! So etwas darf niemals stattfinden, es ist eine öffentliche Demütigung von Frauen. Stellen wir uns vor, diese Frauen wären unsere Töchter. Wir würden alles dafür tun, dass sie nicht an diesem Wettbewerb teilnehmen. Lasst uns darum nicht zulassen, dass diese Frauen so gedemütigt werden. Solch eine Veranstaltung sollte verboten werden.

Deshalb nahm ich am Protest gegen diese «Meisterschaft» teil und rief auf Twitter und Facebook dazu auf, dem Gemeindeammann Mails zu schreiben. Ich erwarte, dass der Gemeinderat von Oberentfelden diese Veranstaltung verbietet.

Doch vom Gemeindeammank kam lediglich die Antwort, dass es in den letzten Jahren absolut keine Beanstandungen gab. Man könne diskutieren, was bei dem Anlass abgehe. Auf der anderen sei Seite sei es gemäss dem Gemeindeamman von Oberentfelden legale Arbeit, der diese Frauen nachgehen. Da könne man keinen Einfluss nehmen. Anschliessend habe ich das Gespräch mit dem Betreiber des «Sex-Park» gesucht. Der Betreiber vom Sexpark in Oberentfelden wies er jegliche Kritik an der Blowjob-Meisterschaft ab. So sagte er, dass die Frauen freiwillig an der Meisterschaft teilnehmen würden und für die Teilnahme einen zusätzlichen Lohn bekämen. Sie würden den Sex-Park seit zwölf Jahren führen, und es habe noch nie eine Reklamation von Anwohnern oder der Gemeinde gegeben. Auch die «Blas-Meisterschaft» hätten sie schon mehrmals durchgeführt – ebenfalls ohne irgendwelche negativen Reaktionen. In der Gemeinde ist man geteilter Meinung über den Anlass, der schweizweit für Schlagzeilen gesorgt hat.

Auch die Polizei hat den Club besucht und alle Frauen befragt. Strafbare Handlungen konnte die Polizei jedoch keine feststellen. So wurde der Anlass leider nicht abgesagt.

Für mich geht das Problem aber tiefer als die rechtliche Grundlage. Gerade Frauen im Sexgewerbe brauchen speziellen Schutz durch die Politik. Sie leben nämlich oft in sozial prekären Verhältnissen, haben schlechte Rahmenbedingungen in der Schweiz und oft wenige Perspektiven. Privilegierte Frauen würden eine solche Arbeit niemals annehmen. Wir müssen aufhören, in der Frauenpolitik nur privilegierte Frauen zu berücksichtigen. Vielleicht kümmern wir uns zu sehr um Gendersternchen und Frauenquoten in Verwaltungsräten, während wir zulassen, dass diese Frauen einen Blowjob-Wettbewerb durchführen müssen, um zu überleben. Wer Frauenrechte fordert, muss bei den ärmsten Frauen anfangen. Deshalb werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass solche Veranstaltungen in der Schweiz nicht mehr möglich sind.

Hier geht es zum Bericht im Blick

Der Bericht in der Aargauer Zeitung zum Nachlesen