Gemeinsam für eine starke Frauenpolitik

Gemeinsam für eine starke Frauenpolitik

Ich freue mich riesig über das Vertrauen, welches mir die Mitte Frauen am 23. Oktober bei der Wahl entgegengebracht haben. In meiner Rede an diesem Tag sprach ich über meine Motivation für das Amt der Mitte Frauen Schweiz Präsidentin und über unsere Zukunft.

Auf dem rechten Bild auf dem Tisch sehen Sie meine Grossmutter Emma. Eine fröhliche starke Frau. Mein Vorbild. Sie hatte in ihrem Leben nicht viel zu sagen. Für eine Tochter eines Bergbauern in Andermatt, geboren 1936 war das so. Sie wollte Schneiderin werden, musste aber daheim mitarbeiten. Bis sie einen Mann fand, Kinder hatte, für Haus und Stall sorgte und in der Nacht – wenn alle schliefen – da konnte sie nähen. Ihr Platz im Leben wurde ihr zugewiesen.

Bei mir ist das anders. Ich konnte mein Studium selbst wählen -habe in Fribourg, Milano und Bern Betriebswirtschaft studiert, Karriere gemacht in der Privatwirtschaft, vor sechs Jahren eine eigene Firma gegründet und führe diese heute als Geschäftsführerin von einem KMU mit 10 Mitarbeitenden. Ich bin Einwohnerrätin in Lenzburg und habe mit meinem Mann eine Familie.

Ich hatte andere Voraussetzungen als meine Grossmutter und auch als meine Mutter, welche keinen einzigen Tag Mutterschaftsurlaub bekam. Dass ich heute dastehe und das Leben habe, das ich lebe, habe ich euch Pionierinnen zu verdanken. Ihr habt jahrelang für die Gleichstellung der Frauen gekämpft. Danke dir Babette, dass du den CVP Frauen ein Gesicht gegeben hast und danke an deine Vorgängerinnen Ida Glanzmann-Hunkeler und Brigitte Hauser Süess. Danke für euren Beitrag zur reichen Geschichte unserer Partei – CVP / Die Mitte. Seit ich denken kann, bin ich mit dieser Geschichte verbunden und stehe ein für die verbindenden Werte unserer Partei. Es wäre mir eine grosse Freude als Präsidentin diese Geschichte weiterzuschreiben.

Meine Grossmutter Emma hat mir in ihrem Urschnerdialekt oft geraten: «Werr di». Wehre dich. Sie hat viel gekämpft – oft im Stillen und allein. Heute darf ich erleben, dass meine Stimme gehört wird und meine Anliegen auch von den Medien aufgenommen werden. Ich muss nicht allein kämpfen wie meine Grossmutter Emma, sondern mit euch – den CVP Frauen. Wir teilen die gleichen Anliegen. Wenn wir gemeinsam für diese eintreten, sind wir stark. Darum braucht es unsere Gruppe. Seht doch, was für ein starkes Team wir sind.

Marie-France Roth Pasquier hat zugesagt, bei meiner Wahl Vizepräsidentin zu werden. Marie-France et toutes les femmes de la Romandie. Merci d’être venu de loin. Vous savez comment gagner des votes – Bravo Isabelle Chassot et ton équipe. Nous allons gagner ensemble des femmes romandes pour notre politique.

Wo sind die Frauen aus dem Tessin?  Il mio desiderio è che facciamo sentire la voce delle Ticinese. Grazie per rimanere uniti e nell’amicizia anche quando il gioco si fa duro.

Wo sind die Bündnerinnen? Engraziel fetg che vus essas cheu. Vus esses in bien exemple conus surmontein differenzas denter las partidas.

Die Deutschschweiz macht einen grossen Teil unserer Teams aus. Aargau ist mein Heimkanton. Nirgends sieht man besser, wie Solidarität funktioniert. Wir kämpfen für die gleichen Anliegen, wir feiern und leiden miteinander. Gleichzeitig fordern wir uns gegenseitig heraus. Wir wissen es alle: Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein. Es ist eine Entscheidung. Das gilt für mich und für uns alle. Danke Aargauerinnen.

Zum Team gehört auch meine Konkurrentin Monika Emmenegger. Du führst eine wunderbare Gemeinde als Präsidentin – es ist mein Heimatort. Es freut mich, dass dieser in guten Händen ist. Es war mir eine Ehre mit dir den Wahlkampf zu führen. Werr di!

Wenn wir als Team zusammenhalten und grosse Arbeit leisten, dann können wir weiterhin die beliebtesten Bundesrätinnen der Schweizer Regierung zur Verfügung stellen.

Das werden Vorbilder für meine Töchter. Auf dem zweiten Bild ist unsere Älteste – die Emma. Ja, wir haben Emma nach meiner Grossmutter Emma benannt.

Unsere Tochter Emma wurde in eine andere Welt geboren – Mit neuen Chancen und Herausforderungen. Sie wird erleben, dass immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Renten aufkommen müssen und die Todesrate höher ist als die Geburtenrate. Sie wird die Konsequenzen des Klimawandels spüren – Migration, Extreme Wetterbedingungen.

Wir brauchen darum eine ambitionierte Klimapolitik, die speziell auch die Bedürfnisse der Schwächeren und der Frauen einbezieht.

Wir brauchen darum eine Reform unserer Sozialversicherungen, die auf die neue Altersstruktur angepasst ist – und gerade Frauen vor Altersarmut schützt.

Wir brauchen mehr weibliche Fachkräfte für die Wirtschaft – welche unsere Renten erarbeiten. Und wir brauchen ein grösseres Engagement – auch von den Männern – für die Care Arbeit- weil wir mehr Ältere zu versorgen haben werden.

Wir können das schaffen, wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch für Frauen – noch besser möglich ist. Mit meiner Wahl zeigen wir, dass wir in der Mitte daran glauben und Frauen dazu befähigen, Familie, Beruf und Politik zu verbinden. Dies macht unsere Politik glaubwürdig. Wir sind eben Macherinnen. Wir sind Frauen der Taten, nicht nur der Worte.

Wir in der Mitte können diese politischen Lösungen auch mehrheitsfähig zum Erfolg bringen. Diese Erfahrung habe ich in Lenzburg gemacht.

In den letzten knapp zwei Jahren habe ich 6 Vorstösse selbst geschrieben- zu Klima, Lohngleichheitscharta, Tagesschulen und zur UNICEF Kinderfreundlichkeit der Stadt Lenzburg. Aus der Mitte führten wir diese Vorstösse jeweils an, bildeten Mehrheiten und brachten diese dann auch alle durch. Das können wir in der Mitte – darin sind wir stark.

In meiner neuen Rolle möchte ich Parlamentarierinnen erfolgreich machen mit Vorstössen zu Frauenanliegen.

Ich will jetzt was tun, damit wir bereit sind für die Herausforderungen der Zukunft – diese unserer Jungen. Ich gratuliere euch Jungen Mitte-Frauen zu eurem Engagement. Es müssen noch viel mehr werden.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir mehr junge Frauen gewinnen, welche sich für andere Frauen einsetzen. Ich bin bald 38 Jahre alt und somit perfekt eingemittet: Nahe bei Älteren und nahe bei den Jungen. Ich denke, dass ich mit meinen Erfahrungen, meiner Lebenswelt und meinem Alter in der Mitte junge Frauen abholen und sie einbinden kann.

Damit wir zusammen eine Mittepolitik für Frauen machen – für die kleine Emma.